württembergische und badische Schmalspurmodelle in Spur 0e

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Württemberg

Offener Güterwagen mit 1000 mm Wänden - 750 mm Spur

Eßlingen 1910



Das Vorbild


Die offenen Güterwagen mit 1000 mm Wänden der Königlich württembergischen Staatseisenbahn wurden von der Maschinenfabrik Eßlingen hergestellt. Es gibt wie bei den G Wagen zwei verschiedenen Bauarten, die leichten Wagen der ersten Bauserie und die schweren Wagen der zweiten Bauserie.


Die Wagen der ersten Bauserie sind die Wagen Nr.171 bis Nr.195. Auf dem Plan zu diesen Wagen im „Verzeichnis der Schmalspur-Betriebsmittel der Direktion Stuttgart“ ist als Lieferjahr 1894 bis 1896 vermerkt. Die Nachbestellungen der zweiten Bauserie wurden vermutlich ab 1911 ausgeliefert (genaue Daten liegen mir nicht vor). Es sind die Wagen Nr.578 bis Nr.582. Im „Verzeichnis der Schmalspur-Betriebsmittel der Direktion Stuttgart“ sind diese Wagen-Nummern fälschlicher Weise auf dem Plan der O Wagen Nr.196 und Nr.197 mit 450/600 mm Wänden eingetragen.


Im „Merkbuch für die Fahrzeuge der Reichsbahn, II. Schmalspurfahrzeuge, Ausgabe 1927“ ist unter den O Wagen für 750 mm aufgeführt:  3 achsiger offener Güterwagen (Stuttgart) mit 15 t Ladegewicht, 5,6 t Eigengewicht, 7 Lagen Blattfedern und Höhe des Laderaums 1000 mm. Mit diesen Angaben sind die Wagen der ersten Bauserie Nr.171 bis Nr.195 beschrieben. Die Wagen der zweiten Bauserie Nr.578 bis Nr.582 sind offensichtlich im „Merkbuch für die Fahrzeuge der Reichsbahn, II. Schmalspurfahrzeuge, Ausgabe 1927“ nicht aufgeführt, obwohl sie bereits im Bestand der Reichsbahn waren.


Die Wagen der leichten Bauserie entsprachen in ihrer Konstruktion den leichten G Wagen. Sie hatten gekuppelte Lenkachsen, das heißt der Schemel der Mittelachse ist über Lenkstangen mit den Außenachsen verbunden, damit sich in Kurven durch die Seitenverschiebung der Mittelachse die Geometrie der äußeren Achsen einstellte. Im Gegensatz zu den G Wagen der ersten Bauserie besaßen die O Wagen unter dem Langträger ein Sprengwerk. Dieses war im Vergleich zum Sprengwerk der schweren Bauart einfacher ausgebildet (T-Profile ohne Spannschlösser). Die Mittelachse war nicht gebremst. Die O Wagen waren mit ungefederten Mittelpufferkupplungen mit großen runden Puffertellern ausgerüstet.


Die Wagen der schweren Bauserie entsprechen den schweren G Wagen mit der gebremsten Mittelachse und dem Sprengwerk aus U-Profilen mit einem Spannschloß.


Die Wandelemente waren in den Haltebügeln auf Höhe des Bodens eingesteckt und konnten herausgenommen werden. Am oberen Ende der Eckprofile der Wände waren entsprechende Haken und Laschen um die Elemente zu fixieren. Die zeiflügligen Türen waren eine mit Blechen beplankten L-Winkel Konstruktionen.


Neben der Druckluftbremsleitung besaßen die Wagen eine Elektroleitung und eine Dampfheizleitung mit den jeweiligen Anschlüssen an den Kopfseiten.


Die unterschiedlichen Konstruktionen der verschiedenen Bauserien sind im Abschnitt G Wagen ausführlich beschrieben.



Das Modell


Als Vorbild für dieses Modell ist ein offenen Güterwagen der 2.Bauserie ab 1911 gewählt. Im Abschnitt Projekt 2014/2015 wird die Entwicklung und Konstruktion der württembergischen Schmalspurmodelle ausführlich beschrieben.


Das Fahrgestell entspricht dem Modell des G Wagens. Um die Außen- und Innenseiten der Wände detaillieren zu können, sind diese jeweils aus zwei Blechen in Sandwich-Bauweise gelötet. Nicht nur die Bretterfugen, sondern auch die Köpfe der Schloßschrauben zur Befestigung der Bretter auf den U-Profilen und die Blechtüren konnten so nachgebildet werden. Der Innenboden ist mit gebeizten Nußbaum-Furnierstreifen aus dem Schiffsmodellbau ausgegelegt.


Die Beschriftung des O Wagens Nr.582 ist dem Vorbild in der Zeit zwischen 1929 und 1932 nachempfunden. Zwei Fotos mit Teilansichten eines O Wagen aus den 1930er Jahren sind im Buch „Die Bottwartal- und Zabergäubahn“ von Ludger Kenning (S.58 und S,188) abgebildet. Ich habe mich bei meiner Beschriftung an diese Fotos und an die entsprechenden Vorschriften der DRG (siehe „Anschriften und Bezeichnungen von Güterwagen“ von Wolfgang Diener) gehalten.


Beim Rundgang um das Modell sind alle Details gut zu erkennen. Um Wiederholungen zu vermeiden, ist nicht bei jedem Modell immer alles beschrieben.