württembergische und badische Schmalspurmodelle in Spur 0e

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Württemberg

Tssd Nr. 41 - DRG 99 631

Schmalspurlokomotive - 750 mm Spur

Eßlingen Fabrik Nr 3070  Baujahr 1899




Die häufigste Modellnachbildung der Tssd ist wohl die der Lokomotive 99 633. Das Original dieser Lokomotive hat alle Verschrottungsaktionen überstanden und ist heute frisch aufgearbeitet bei der Öchsle-Museumseisenbahn unterwegs. Ihren Bekanntheitsgrad hat sie wohl durch den Vorspann der Fernsehserie „Eisenbahn-Romantik“ erlangt.


Meine Vorbildlokomotive 99 631 war eine der Tssd Lokomotiven, die im schwäbischen Unterland ihren Dienst leistete. Sie kam 1931 ins Bottwartal, bevor sie1937 abgestellt und verschrottet wurde. Neben anderen veröffentlichten Fotos gibt es im Buch „Reichsbahn zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald“ von Dietrich Braitmaier ein sehr gutes Foto von Maey, das diese Maschine zur Reichsbahnzeit zeigt.


Das Modell entstand aus einem Bausatz der Firma HENKE. Die Konstruktion und die Urmodelle wurden von Thomas Spieth entwickelt und gebaut. Die Firma HENKE bietet die Lokomotive im Maßstab 1:43,5 seit geraumer Zeit als Bausatz oder Fertigmodell an. Das bekannte Bauprinzip der HENKE-Modelle wurde auch hier umgesetzt – gegossenes Kunststoffgehäuse und Ansetzteile  aus Kunststoff bzw. Messingguß. Beim Bausatz ist der Antrieb bereits vormontiert und alle Teile zum Bau des Modells sind enthalten.


Bei diesem Bericht verzichte ich auf eine ausführliche Baubeschreibung, da der Zusammenbau des Modells keine Schwierigkeit darstellt oder Wünsche offen läßt. Trotzdem habe ich ein paar Änderungen vorgenommen, die jedoch mit meiner speziellen Art des Modellbaus zusammenhängen. Einen Hinweis muß ich noch machen: einige der Teile sind bei meinem Modell aus Messingguß, die beim originalen Bausatz aus Kunststoff gegossen sind.


Den bedeutendsten Eingriff habe ich im Bereich des Antriebs vorgenommen. Für die Verbindung des hinteren Antriebs mit dem beweglichen vorderen Antrieb, habe ich mir eine spezielle Kardanwelle hergestellt. Ich möchte aber ausdrücklich darauf hinweisen, daß die originale Lösung keinen Mangel hat und ebenfalls funktioniert – ich wollte es eben anders. Die Beleuchtung der Loklaternen und des Führerstandes erfolgte mit smd Leuchtdioden. Als Farben für die Lackierung habe ich wie immer Nitrolacke verwendet. Die sehr sauberen Ätzschilder liegen dem Bausatz bei, ich mußte nur ein/zwei kleinere Anschriften speziell für dieses nach Vorbild und Epoche gebautes Modell herstellen. Das Lok-Personal ist aus Weißmetall und erhöht noch einmal das Dienstgewicht des Modells um einige Gramm.


Noch ein paar Anmerkungen zur Digitalisierung und zu den Fahreigenschaften: Die Tssd ist mit einem ESU Loksound V4.0 ausgerüstet. Die Sounddatei ist von Karl-Heinz Stümpfl aufgespielt, diese ist jedoch wie bei HENKE kein originaler Tssd Sound. Im Netz gibt es keinen besseren Sound für den ESU Decoder.


Die Einstellungen des Decoders habe ich soweit optimiert, daß ein sehr gleichmäßiger und ruhiger Lauf schon bei geringsten Fahrstufen möglich ist. Bei „höheren“ Geschwindigkeiten macht der vordere Antrieb, wie beim Original, etwas schlingernde Bewegungen. Radien mit 70 cm, Gegenkurven und meine Versuchsweichen können ohne Schwierigkeiten befahren werden. Voraussetzung ist allerdings eine absolut saubere Gleislage. Bedingt durch die originale Nachbildung des Antriebkonzepts der Mallet, verbunden mit den sehr niedrigen Spurkränzen, werden schlampig verlegte Schienen oder Weichen sofort bestraft.


Die württembergische Tssd von HENKE/Spieth ist ein wunderbares Modell. Es ist absolut maßstäblich, sehr detailliert, technisch durchdacht und hat gute Fahreigenschaften. Die Tssd ist die klassische Lokomotive für meine württembergischen Güterwagen und die Personenwagen von Thomas Spieth. Die VIk Maschinen waren die zugkräftigeren Nachfolger der zierlichen kleinen Württembergerinen.


Die Schwesterlokomotive 99 633 befindet sich im Besitz des Vereins Öchsle-Schmalspurbahn e.V. und wurde 2012 bis 2015 vorbildlich aufbereitet. Da es sich um ein eingetragenes technisches Denkmal von besonderer Bedeutung handelt, wurde die Restaurierung vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg begleitet. Im Nachrichtenblatt "Denkmalpflge in Baden-Württemberg" ist hierzu ein informativer Beitrag veröffentlicht. Dieser kann als pdf Datei hier heruntergeladen werden

https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/nbdpfbw/article/view/40631