württembergische und badische Schmalspurmodelle in Spur 0e

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Trusetalbahn

offene Güterwagen Nr. 40 + 41

Aktien Gesellschaft für Fabrikation von Eisenbahn-Material zu Görlitz 1898



Mit den Wagen der Trusetalbahn stelle ich drei Modelle vor, die aus Bausätzen von Wolfgang Bayer entstanden sind. Vorne weg, dies sind Bausätze mit einem hohen Spaßfaktor! Zunächst lasse ich aber den Konstrukteur der Bausätze mit einem Auszug aus der Bauanleitung zu Wort kommen:


„Die Grundlage meines Modells bildete die Blaupause einer Zeichnung der Trusetalbahn aus dem Jahre 1898…. Als Hersteller ist auf der Zeichnung „Aktien Gesellschaft für Fabrikation von Eisenbahn-Material zu Görlitz“ angegeben. Mehr zu dem Wagen ist im Buch von Steffen Dietsch „Die Trusetalbahn“ nachzulesen.

Da kleine Differenzen zwischen der Zeichnung und dem Bild des Wagens auf Seite 105 des genannten Buches zu erkennen sind, gehe ich davon aus, dass es sich um eine sogenannte „Angebotszeichnung“ handelt. Nach den Angaben im Buch hatte der Wagen abweichend von der Zeichnung zwar eine durchgehende Bremsleitung jedoch keine Bremsen. Ein Vergleich der drei mir vorliegenden Zeichnungen zu den 2- achsigen Güterwagen der Trusetalbahn zeigt viele Übereinstimmungen in den Bauteilen. Da so angenommen werden kann, dass der Hersteller die Angebote entsprechend den Wünschen der Kleinbahn modifizierte, kann dieser Gedanke auch auf das Modell übertragen werden.“


Wie bei mir üblich, versuche ich immer noch etwas zu ändern und meinen Bauregeln anzupassen. Da der Bausatz in Messing Falttechnik konzipiert ist, müssen alle Fahrwerks- und Bremsteile in mehrere Schichten gefaltet und verlötet werden. Ebenso sind für die Balancier-Kupplungen genügend Ätzteilchen dabei, um diese zusammen zu löten. Dies wollte ich so nicht haben, dreidimensionale Teile sollten nicht zusammen gelötet werden. Also wurde bei den Wagen Nr. 40 + 41 das Fahrwerk mit meinen eigenen Messing-Feingußteilen hergestellt. Die Kupplungen kommen von Martin Zeunert.


Die Verriegelung der Bordwandklappen habe ich neu hergestellt, da dazu auf der Platine nichts vorgesehen ist. Die Bügel sind so gebogen, daß sie seitlich verschoben werden und unter den Halteriegeln herausrutscht können. Sie dann nach unten klappen und die Wagenwände können nach oben heraus gehoben werden.


Die Wagenwände habe ich mit Winkeln, Riegeln und Haltern so ausgestattet, daß sie wie beim Vorbild einzeln eingesteckt werden könnnen. Dies hat mich dazu animiert, die Drehschemel so zusammen zu bauen, daß sie umgeklappt und aus dem Wagen entnommen werden können. Dadurch können die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Wagen dargestellt werden. Dies entspicht dem Vorbild, da die Wagen Nr. 40 +41 mit zwei Drehschemeln und einer Kuppelstange ausgeliefert wurden.


Die Achslager sind wie immer mit kleinen Druckfedern gegen die Blattfedern abgefedert. Durch diese gefederte Achslagerung haben die Messingfahrzeuge einen butterweichen Lauf. Als Räder habe ich 12mm Scheiben aus der alten Verbeck-Produktion verwendet. Sie haben wie beim Vorbild 4 Bohrungen erhalten.


An dieser Stelle wäre noch zu erwähnen, daß dies auch das richtige Fahrgestell für einen Großteil der Rügenwagen ist. Die dortigen Güterwagen stammen wie die Trusetalbahn-Güterwagen von der Waggonfabrik Görlitz und haben dieselben konstruktiven Details. Die Unterschiede zu den österreichischen Magic Train Fahrgestellen, die allenthalben verwendet werden, sind deutlicht zu erkennen.


Zur Lackierung während der Privatbahnzeit der 1920/30er Jahre fand ich keine Angaben. Ich interpretierte deshalb das Werksfoto so, daß eine für Privatbahnen damals übliche graue Lackierung ausgeführt wurde. Die Wände sind außen Moosgrau RAL 7003 und innen Anthrazitgrau RAL7016. Das Fahrgestell ist Graphitschwarz Ral 9011.


Die Beschriftung  der Wagen mit einer Schattenschrift mußte selbst erstellt und gedruckt werden. Die Originalfotos boten dazu eine sehr gute Vorlage.